Regelmäßig kostenlos neue Produkte erhalten, nur damit man sie ausprobiert. Wer würde da nicht gerne mitmachen? Produkttests heißt das Zauberwort, das dir eine Flut von Probeartikeln und sogar Geld beschert – oder jede Menge Frust, wenn du auf die schwarzen Schafe hereinfällst.

Wie in jedem Bereich, der für viele Menschen interessant ist, gibt es neben vielen seriösen Anbietern leider auch diejenigen, die nur auf ihren eigenen Vorteil aus sind. Nicht immer ist es leicht, die einen von den anderen zu unterscheiden. Dieser Artikel ist eine Hilfestellung für dich, um dir unnötigen Ärger zu ersparen.

Realistisch betrachtet wirst Du mit dieses Tests natürlich nicht reich. Aber je nach verfügbarer Zeit und Produkt kannst Du durchaus eine ansehnliche Summe im Monat dazuverdienen.

 

Wem nützen Produkttests?

Grundlegend sind Produkttests eine gute Sache, die für jeden Beteiligten nützlich sind: Die Unternehmen erfahren direkt, wie ihr Produkt beim Verbraucher ankommt. Eine ehrliche Meinung zu erhalten ist nicht immer leicht, aber immens wichtig. Denn nur so können die Unternehmen den letzten Feinschliff angehen oder verhindern, dass ein neues Produkt für viel Geld auf den Markt kommt, nur um grandios zu scheitern. Solche Tests mit einer kleinen Gruppe sind deutlich günstiger und können einem Unternehmen verdammt viel Geld sparen.

Die Produkttester auf der anderen Seite haben den Vorteil, dass sie das Produkt kostenlos nutzen und in der Regel behalten können. In einigen Fällen erhalten sie auch eine monetäre Aufwandsentschädigung. Dies ist gerade dann spannend, wenn es um Produkte geht, die man zwar interessant findet, sich selbst vielleicht nicht wirklich gekauft hätte.

 

Wer führt Produkttests durch?

Viele Unternehmen kümmern sich nicht selbst um Tests, sondern beauftragen Marktforschungsunternehmen. Das ist kein Zeichen für mangelnde Seriosität, sondern ein ganz normaler Schritt. Diese Marktforschungsunternehmen haben einen großen Stamm an Interessenten und können so in den meisten Fällen auf eine große Anzahl Menschen aus der geforderten Zielgruppe zurückgreifen. Ebenso ist es aber durchaus möglich, dass die Unternehmen sich direkt an mögliche Produkttester richten.

Wenn Du gerade erst beginnst, Dich mit dem Thema Produkttests zu beschäftigen, lohnt sich der Weg zu Marktforschungsunternehmen.

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Wieviel verdient man mit Produkttests?

Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Aber es gibt zumindest einen groben Richtwert. Gleich vorweg: Du wirst mit Produkttests nicht reich. Zudem hängt es vom Unternehmen, dem Produkt und dem Umfang des Tests ab, wie gut er vergütet wird. Eine kurze Online-Befragung von 10 Minuten bringt Dir vielleicht nur 2€, während ein mehrtägiger Tests 25€ oder sogar 50€ einbringen kann.

Aus eigener Erfahrung gesprochen: Ich nahm am ziemlich gut bezahlten Test eines Softdrink-Herstellers teil und musste an drei aufeinanderfolgenden Tagen in die Innenstadt fahren, um den 30-minütigen Geschmackstests zu absolvieren. Die Aufwandsentschädigung lag bei 50€ für insgesamt 6 Stunden Arbeit.

Bedenke dabei, dass die Vergütung nicht immer in Bargeld erfolgt. Auch Gutscheine oder Prämien sind möglich, ebenso dass Du das Produkt nach dem Test behalten kannst. Was Du auf jeden Fall brauchst ist ein wenig Durchhaltevermögen. Indem Du aktiv an vielen Befragungen und Tests teilnimmst, wirst Du zunehmend für die besser vergüteten Tests zugelassen. Das ist klar: Je mehr Geld Unternehmen den Testern zahlen, desto sicherer wollen sie sein, dass sie es mit einer zuverlässigen Person zu tun haben.

 

Wie erkennst Du seriöse Produkttests?

Gerade während der Corona-Krise schossen die Werbeanzeigen diverser Plattformen für Produkttester aus dem Boden wie Pilze nach dem Regen. Während diese Plattformen durchaus seriös sind, solltest Du Dich nicht von den schönen Werbeaussagen blenden lassen. Häufig ist die Vergütung nicht so gut, wie es anfangs suggeriert wird.

Die wichtigste Frage, die Du Dir stellen musst ist: Ist dieses Angebot zu gut, um wahr zu sein? Wenn Du mit ja antwortest, liegst Du fast immer richtig. So schön es auch wäre, schnell Geld zu verdienen oder übermäßig viele Luxusprodukte zu erhalten: Unternehmen wollen zwar eine ehrliche Kundenmeinung bekommen. Aber sie werden insbesondere auch wirtschaftlich arbeiten. Deshalb wird niemand für eine 30-minütige Umfrage 100€ bekommen.

 

Ok, jetzt machen wir einen Deal. Ich gebe Dir gleich zwei aktuelle und gute Listen mit zahlreichen Anbietern, Kriterien und aktuellen Tests, auf die Du Dich direkt bewerben kannst. Und dafür liest Du trotzdem durch, auf welche Tricks Du nicht hereinfallen solltest, ok? Gut. 🙂

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Hier auf Bonexo findest Du Produkttest-Anbieter und alles, was Du wissen musst, wenn Du Produkttester werden willst.

Hier auf produkt-tests.com findest Du eine Liste mit aktuellen Tests.

Und jetzt kommen die Punkte, die Du versprochen hast Du lesen:

 

Du musst niemals, NIEMALS, etwas bezahlen

Weder Vorkasse, noch Anmeldegebühr oder versteckte Kosten. Das ist ein riesiges, großes rotes Warnzeichen. Du als Tester bezahlst nichts. Niemals. Punkt.

 

Aber es ist ein kleines Startup, der Test ist aufwendig, und die meinen es wirklich ernst? Vergiss es. Das Unternehmen ist ein Abzocker-Verein, der Dich zur Kasse bittet. Und wenn ein Unternehmen es sich wirklich nicht leisten kann, einen Test durchzuführen, für den Du nichts zahlen musst, kannst Du eh nicht mit einer Vergütung rechnen. Deshalb: Finger weg.

 

Es wird nur die Zielgruppe befragt

In der Regel musst Du einen mehr oder weniger ausführlichen Fragebogen ausfüllen, ehe Du überhaupt für einen Produkttest zugelassen wirst. Das liegt daran, dass bei einem solchen Test nach einer spezifischen Zielgruppe gesucht wird. Rasierapparate sind zum Beispiel für Männer zwischen 18 und 65 relevant, weshalb Frauen nicht für diese Tests ausgewählt werden.

Ein anderes Beispiel sind Unternehmen, die Softdrinks vertreiben. Wenn du höchstens einmal im Monat ein Glas Cola trinkst, bist du nicht die Zielgruppe und wirst nicht in den Produkttest aufgenommen.

Auf Marktforschungsplattformen füllst Du meist bei der Registrierung einen Fragebogen aus. Auf Basis dieser Angaben wird entschieden, auf welche Umfragen Du zugreifen kannst.

 

Die Vergütung ist nett – aber nicht mehr

Jeder Mensch hat natürlich eine andere Vorstellung davon, welche Bezahlung für seine Tests er als angemessen betrachtet. In der Regel sind Vergütungen für Produkttests nett und ein schönes Taschengeld, aber keine gute Einkommensquelle. Vierstellige Einnahmen pro Monat sind eine sehr seltene Ausnahme. Dreistellige Beträge sind aber durchaus in absehbarer Zeit machbar.

 

Der Anbieter ist bekannt

Seriöse Anbieter für Produkttests und Umfragen sind bekannt. Die Website des Anbieters alleine sagt dabei noch nicht viel aus. Ehe Du Dich registrierst und dabei persönliche Daten angibst, solltest Du Google bemühen.

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Vereinzelte negative Anmerkungen sind normal und finden sich zu jedem Unternehmen. Findest Du aber kaum positive Berichte, und klingen diese auch noch künstlich, solltest Du dringend Abstand nehmen.

 

Transparenz

Transparenz ist das A und O seriöser Anbieter. Das fängt bei der Sicherheit Deiner Daten an und hört bei der Vergütung auf.

Insbesondere Online-Umfragen benötigen viel Vertrauen. Immerhin gibst Du sehr viel über Dich Preis, wenn Du Fragebögen ausfüllst. Du hast nur das (digitale) Wort der Plattform, damit keinen Schmu zu machen.

Aber auch die Form der Vergütung sollte transparent sein. Neben einer Einschätzung, wie viel Zeit eine Umfrage in etwa in Anspruch nimmt, gehört auf die Form der Vergütung dazu. Stell Dir vor, Du nimmst an einem komplexen Produkttest teil – um am Ende zu erfahren, dass Deine Vergütung ein Gutschein für einen Laden ist, an dem Du gar kein Interesse hast.

Ebenso sollte klar sein, ab welcher Summe eine Plattform Deine Vergütung auszahlt. Bei manchen liegt die Grenze recht hoch, so dass einige Zeit vergeht, bis Du tatsächlich etwas davon hast.

 

Fazit: Produkttests lohnen sich

Produkttests sind eine sehr gute Möglichkeit, sich nebenher von zuhause aus etwas dazuzuverdienen. Sie eignen sich aber nicht, um damit den Lebensunterhalt zu finanzieren.

Wenn Du aber mit einer realistischen Vorstellung daran gehst, kannst Du viel Spaß haben und eine große Vielzahl neuer Produkte kennenlernen. Achte aber bitte immer darauf, nicht in die schattigen Ecken des Internets abzudriften, wo Du mit Angeboten gelockt wirst, die zu gut sind, um wahr zu sein.

Frauke Bitomsky