Gewürzöl selber machen ist ein großartiger Weg, beim Kochen Zeit zu sparen, aber nicht auf Geschmack zu verzichten. Öl braucht man häufig, und wenn man gleich Aromen im Öl hat, spart man sich die Zeit, sie noch separat hinzuzugeben. Und angebratenes Fleisch, angemachter Salat oder welche mit dem Öl behandelte Zutat auch immer werden gleich zu einem Erlebnis. Und statt viel Geld für fertige Gewürzöle auszugeben, lassen sich viele auch ganz einfach selbst herstellen.

Öle sind bekanntlich eine Wissenschaft für sich. Aber ich mache es mir und Dir einfach:

Ich nehme eigentlich für all meine Gewürzöle Olivenöl. Es ist gut, gesund und vielseitig. Wer kein Olivenöl mag oder andere Öle bevorzugt, nimmt halt ein anderes Öl. Ich habe auch schon einmal Sonnenblumenöl versucht (als Geschenk für jemanden, der kein Olivenöl mochte), und es funktionierte genauso gut. Mach Dir nicht zuviel Kopf, probier es einfach aus.

Gewürzöl selber machen: So geht’s

 

Es gibt mehrere Zubereitungsarten, aber dies hier ist die, die in meiner Küche Anwendung findet. Sie hat den Vorteil, dass das Öl quasi sofort benutzt werden kann und nicht erst wochenlang ziehen muss.

Zuerst stelle ich eine saubere und verschließbare Flasche heraus. Dann gebe ich soviel Olivenöl, wie in die Flasche passt, in einen Topf und erhitze es. Achtung: Das Öl soll zwar sehr warm werden, aber Du willst nichts frittieren! Ist das Öl zu heiß, verbrennen die Zutaten, und alles schmeckt scheußlich. Sei im Zweifelsfall lieber etwas vorsichtiger mit der Hitze.

Küchentipps: Gewürzöl selber machen

Gib die Gewürzzutaten Deiner Wahl dazu. Ein paar Vorschläge findest Du unten, aber lass ruhig Deiner Phantasie freien Lauf. Das Schlimmste, das passieren kann, ist, dass Du etwas Öl verdirbst – und eine wertvolle Lektion lernst, wie es nicht geht.

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Dreh auf mittlere Hitze und lass die Zutaten eine Weile ziehen. Es darf an der Zutat blubbern, aber sie darf nicht braun werden (oder zumindest nur ganz wenig). Bleib also dabei. Nach etwa 10 Minuten stell den Herd ab und lass das Öl mitsamt Zutat abkühlen. Ist es mindestens zimmerwarm, gieß es durch ein Sieb in die Flasche.

Oft sieht man Gewürzöle, die einen Rosmarinzweig oder eine andere dekorative Zutat mit in der Flasche haben. Das ist ein schöner Gedanke, doch bedenke: Das Öl wird eine Weile halten müssen. Ist er von Öl bedeckt, passiert dem Rosmarinzweig nichts, doch wird das Öl langsam weniger und kommt Luft an den Zweig, kann er beginnen, zu schimmeln. Und dann sieht’s längst nicht mehr so lecker aus. Ich verzichte darauf, noch irgendetwas mit in die Flasche zu geben.

Zum Abschluss hier noch ein paar Rezeptideen, die sich übrigens auch klasse kombinieren lassen (z.B. Knoblauch-Rosmarin-Öl).

 

Knoblauchöl

Für einen halben Liter Öl zerdrücke etwa 5 große Knoblauchzehen. Schälen ist eigentlich nicht notwendig. Gib sie in das warme Öl und sei vorsichtig, dass der Knoblauch nicht anbräunt, sonst wird er bitter.

Chili-Öl

Schneide etwa zwei rote oder grüne Chilischoten in Stücke. Wenn Du es nicht so scharf magst, halbiere die Schoten vorher und kratze die Kerne heraus.

Rosmarinöl

Rosmarin gehört zu den Kräutern, die Du Dir als Pflanze auf den Balkon oder die Fensterbank stellen solltest – spart viel Geld, und Du musst Dich nicht auf den pestizidbehandelten Supermarktkram verlassen. Nimm also zwei, drei Zweige und gib die Nadeln in das warme Öl.

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Zitronenöl

Eine exotische, erfrischende Zutat. Hier bietet sich ein geschmacksneutraleres Öl an. Schäl mit einem Sparschäler die Zesten von einer gewaschenen, unbehandelten Zitrone hinein. Achtung: Nur das Gelbe der Schale, das Weiße schmeckt bitter.

Ingweröl

Ein etwa daumengroßes Stück Ingwer schälen und in Stücke schneiden. Ingwer ist eine Art Allheilmittel, also wird Dein Ingweröl sogar medizinisch wertvoll sein.

 

Stefanie Norden